Juckende und trockene Kopfhaut

Hilfe bei Kopfhautjucken

Juckende Kopfhaut ist ein Phänomen, das wohl jedem hin und wieder einmal begegnet. Gelegentlicher Juckreiz ist völlig normal und kein Grund zur Sorge. Wenn Sie sich aber ständig am Kopf kratzen müssen, sollten Sie handeln. Hinter lange andauerndem Kopfhautjucken können nämlich zahlreiche Ursachen stecken.

Viele Auslöser können Sie selbst beheben, z. B. durch den Wechsel auf ein anderes Shampoo. Mitunter steckt aber auch eine Entzündung oder Allergie dahinter. In diesem Fall gehört die Behandlung der juckenden Kopfhaut in die Hand eines Arztes.

Was verursacht eine juckende Kopfhaut?

Kopfhautjucken kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Häufig sind Auslöser verantwortlich, die auch an anderen Stellen der menschlichen Haut zu Juckreiz führen können. Wenn Sie permanent unter einer juckenden Kopfhaut leiden, kann dies zum Beispiel folgende Gründe haben:

  • trockene Kopfhaut
  • fettige Kopfhaut
  • Hauterkrankungen (z. B. Psoriasis)
  • Allergien
  • Pilzinfektionen
  • Ernährungsfehler
  • psychische Gründe (z. B. Stress)
  • Kopfläuse
  • Falsche, nicht typgerechte Haarpflege- oder Stylingprodukte

Sobald Sie den Auslöser kennen, können Sie entweder selbst oder in Zusammenarbeit mit Ihrem Hautarzt bzw. Dermatologen die passende Behandlung der juckenden Kopfhaut einleiten.

Kopfhautjucken durch mangelnde Feuchtigkeit

Trockene Kopfhaut gehört zu den häufigsten Gründen für Juckreiz am Kopf1. Fehlt es der Kopfhaut an Feuchtigkeit, ist ihre wichtige Barrierefunktion gestört. Das bedeutet, sie wird anfälliger für mikroskopisch kleine Verletzungen, Reizungen und Infektionen. Durch kleine Risse wiederum geht noch mehr Feuchtigkeit verloren, ein echter Teufelskreis beginnt.

Vielleicht kennen Sie dieses Phänomen von den Lippen, denn dort wird trockene Haut besonders deutlich. Vor allem in den kalten Monaten entstehen kleine Risse, die dünne Lippenhaut wirkt spröde und vertrocknet. Genau dies kann auch auf der Kopfhaut entstehen, zum Beispiel durch kalte Temperaturen. Die austrocknende Heizungsluft im Winter tut dabei ihr Übriges.

Aber auch große Hitze führt zu trockener Haut, ebenso wie starke Temperaturschwankungen. Ein perfektes Beispiel hierfür: Sie sind im Sommerurlaub, den ganzen Tag genießen Sie die warmen Temperaturen und kommen dann ins gut klimatisierte Hotelzimmer. Das begünstigt ein Austrocknen und damit Juckreiz.

Es gibt noch viele andere Faktoren, die eine trockene Kopfhaut begünstigen:

  • Haarewaschen mit sehr heißem Wasser
  • Sehr heißes, langes und häufiges Föhnen
  • Bestimmte Medikamente (v. a. Diuretika, die die Wasserausscheidung aus dem Körper fördern)
  • Eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme über den Tag
  • Regelmäßiger Tabak- und Alkoholkonsum, denn dies entzieht dem Körper Flüssigkeit
  • Bestimmte Erkrankungen (z. B. Diabetes mellitus)
  • Ungeeignete Haarpflege- oder Stylingprodukte2,3

Trockene Haut begünstigt auch die Bildung von Schuppen. Diese sind nicht nur lästig, sondern verstärken Juckreiz auf der Kopfhaut zusätzlich. Auch eine zu einseitige Ernährung fördert ein Austrocknen der Haut, z. B. indem wichtige Spurenelemente fehlen. Ein Zinkmangel beispielsweise kann trockene Haut und damit Juckreiz begünstigen4. Übrigens beschleunigt ein Mineralstoffmangel nicht selten auch Haarausfall.

Hier finden Sie weitere Informationen zu trockener und empfindlicher Kopfhaut.

Manchmal sind Haarpflegeprodukte schuld

Wie erwähnt, können ungeeignete Haarpflegeprodukte die Kopfhaut austrocknen und so das Jucken begünstigen. Shampoos, Spülungen und Haarwasser können aber auch auf andere Weise eine juckende Kopfhaut verursachen5, zum Beispiel wenn diese nicht zu Ihrem Hauttyp passen.

Sie haben eine empfindliche Kopfhaut? Dann sind aggressive und scharfe Produkte unpassend. Denn sie reizen das Gewebe, dieses wird zunehmend wund und die Haut brennt und juckt.

Kopfhautjucken durch Überproduktion der Talgdrüsen

Auch eine zu fettige Kopfhaut verursacht häufig Juckreiz. Ursache ist dabei eine Überproduktion der Talgdrüsen, die vor allem am behaarten Kopf zahlreich vertreten sind. Für Mikroorganismen ist Talg ein idealer Nährboden. Deswegen siedeln sich vor allem Bakterien an.

Zudem verstoffwechseln sie den Talg, wodurch Abbauprodukte entstehen, die wiederum Juckreiz verstärken. Wie bei der trockenen Haut begünstigt auch eine übermäßige Talgproduktion die Bildung von Schuppen sowie deutlich sichtbar fettige Haare.

Hauterkrankungen und Allergien als Auslöser des Juckreizes

Hauterkrankungen und Allergien sind ebenfalls mögliche Gründe für eine juckende Kopfhaut. Besonders häufig treten Neurodermitis und Psoriasis (Schuppenflechte) auf. Für beide Erkrankungen ist Juckreiz typisch. Weitere Krankheiten, die Kopfhautjucken verursachen können, sind z. B.:

  • Pilzinfektionen
  • Allergien
  • verschiedene Ekzeme
  • Parasitenbefall
  • Kopfläuse

Aber nicht nur Hauterkrankungen begünstigen lästigen Juckreiz auf der Haut. Eventuell steckt auch einer der folgenden Auslöser dahinter:

  • hormonelle Störungen (z. B. Schulddrüsenfunktionsstörungen)
  • Diabetes mellitus und weitere Stoffwechselerkrankungen
  • Mangelerscheinungen
  • psychische Erkrankungen
  • Stress
  • Entzündungen

In all diesen Fällen sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Häufig lässt sich das Kopfhautjucken durch Behandlung der Ursache wirkungsvoll lindern.

Welches Shampoo bei juckender Kopfhaut?

Juckende Kopfhaut Shampoo

Die Wahl des passenden Mittels zum Haare waschen ist entscheidend für die Behandlung von juckender Kopfhaut. Schließlich sind unpassende Haarpflegeprodukte ein häufiger Auslöser von Kopfhautjucken, weil sie die Haut austrocknen und reizen können. Mit der Wahl der richtigen Produkte leisten Sie einen Beitrag zur Linderung von lästigem Juckreiz.

Doch welches Shampoo ist hierfür am besten geeignet? Die Antwort hierauf lautet: Das kommt auf die Ursache der juckenden Kopfhaut an.

Richtig Haare waschen bei trockener, juckender Kopfhaut

Der Kopfhaut die fehlende Feuchtigkeit zurückgeben und die gestörte Hautbarriere wieder ins Gleichgewicht bringen: Das ist das Ziel der Behandlung trockener, juckender Kopfhaut. Da kommt es vor allem auf die richtige Haarpflege an. Setzen Sie bevorzugt auf Produkte, die Feuchtigkeit spenden. Dadurch regeneriert sich das Gewebe und störender Juckreiz lässt nach.

Aggressive Waschsubstanzen sorgen für Austrocknung. Verwenden Sie deswegen lieber milde und schonende Produkte, denn diese wirken sich zusätzlich günstig auf den Zustand der Kopfhaut aus. Es gibt eine Reihe von Pflegeprodukten, die speziell auf die Bedürfnisse von trockener und juckender Kopfhaut abgestimmt sind.

Dazu gehören beispielsweise die Hybrid Coffein-Produkte von Alpecin. Sie zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie der Kopfhaut Feuchtigkeit spenden und diese entspannen:

  • Hybrid Sensitiv Coffein-Shampoo: Auf Grund der milden Rezeptur ist dieses Alpecin-Produkt besonders für trockene, juckende Kopfhaut geeignet. Zusätzlich stimuliert Coffein die Haarwurzeln und fördert das Wachstum.
  • Hybrid Coffein-Liquid: Das Haarwasser ist die perfekte Ergänzung zum Hybrid Coffein-Shampoo, denn es spendet sofort Feuchtigkeit und beruhigt die Kopfhaut. Dank der milden Formulierung ohne Ethylalkohol wird Kopfhautjucken sofort reduziert. Zugleich beugt Coffein erblich bedingtem Haarausfall vor.

Richtig Haare waschen bei fettiger, juckender Kopfhaut

Fettige Kopfhaut verursacht nicht nur lästigen Juckreiz, sondern kann auch ästhetisch störend sein. Denn schnell fettende Haare sind ein kosmetisches Problem für Betroffene, da der Haarzustand sichtbar beeinflusst wird. In diesem Fall sind Mittel empfehlenswert, die speziell für fettige Kopfhaut entwickelt wurden. So wird die Kopfhaut entfettet und Ihre Haare sehen bei regelmäßiger Anwendung wieder gepflegt aus.

Neben dem passenden Shampoo kann auch ein Tonikum die Kopfhaut dabei unterstützen, das natürliche Gleichgewicht wiederherzustellen.

Speziell für fettige und schuppende Kopfhaut entwickelt ist das Doppel Effekt Coffein-Shampoo von Alpecin. Die Kombination von Salicylsäure und Piroctone Olamine ermöglicht eine präzise und sanfte Schuppenablösung und mindert Kopfhautjucken. Das Medicinal FORTE Tonikum lindert ebenfalls den Juckreiz, beruhigt Reizungen und erfrischt die Kopfhaut mit Menthol.

Wie oft Haare waschen bei juckender Kopfhaut?

Bei dieser Frage gehen die Meinungen in der Fachwelt auseinander. Grundsätzlich gilt, dass Sie mit dem passenden Pflegeprodukt auch bei einer eher trockenen Kopfhaut durchaus täglich Ihre Haare waschen können. In den meisten Fällen ist die Befürchtung, dass zu häufiges Haarewaschen die Kopfhaut weiter austrocknet, unbegründet6. Das gilt vor allem, wenn Sie ein speziell auf Ihre Bedürfnisse abgestimmtes Shampoo benutzen. Mit einem feuchtigkeitsspendenden Produkt können Sie sich also auf jeden Fall täglich die Haare waschen.

Etwas anders sieht es bei fettiger Kopfhaut aus: Hier sollten die Haare auf jeden Fall häufig gewaschen werden. Tipp: Massieren Sie das Shampoo intensiv in die Kopfhaut ein. Das hilft beim Entleeren der Talgdrüsen und verhindert ein zu rasches Rückfetten7.

Liegen andere Ursachen für eine juckende Kopfhaut vor, insbesondere Hauterkrankungen, Allergien oder Entzündungen, sprechen Sie die Häufigkeit der Haarwäsche bitte mit Ihrem Arzt ab.

Was tun gegen juckende Kopfhaut? Tipps und Hausmittel

Mit der richtigen Haarpflege können Sie auf professionelle Weise das Kopfhautjucken behandeln. Darüber hinaus gibt es aber noch einige Tipps, was Ihnen hilft, wenn der Schopf unangenehm juckt. Neben allgemeinen Ratschlägen sind auch in diesem Fall einige Hausmittel überliefert.

Haarspülung mit Apfelessig

Sie hilft vor allem bei fettiger, juckender Kopfhaut. Einfach einen Liter Wasser mit zwei Esslöffeln Apfelessig vermischen und nach der Haarwäsche auftragen und einmassieren. Ausgewaschen werden muss die Spülung nicht unbedingt.

Olivenöl: Nicht nur für Herz und Kreislauf sehr gesund

Ideal vor allem bei einer trockenen Kopfhaut ist Olivenöl. Verteilen Sie davon mehrere Tropfen auf dem Kopf und massieren Sie die wertvolle Zutat sanft ein. Wiederholen Sie dies regelmäßig, z. B. zweimal in der Woche.

Honig spendet Feuchtigkeit und desinfiziert

Sie kennen Honig sicherlich als bewährtes Hausmittel bei Erkältungen. Machen Sie sich die heilsamen Effekte der süßen Kost auch bei juckender Kopfhaut zunutze. Honig spendet Feuchtigkeit und desinfiziert. Lästiger Juckreiz wird gelindert.

Ungewöhnlich aber hilfreich: Mayonnaise hat sich vielfach bewährt

Als beliebte Zutat für Pommes weltbekannt, ist Mayonnaise auch eine schlagkräftige Mixtur gegen juckende Kopfhaut. Kein Wunder, die Inhaltsstoffe haben es sprichwörtlich in sich. Eier liefern wertvolle Proteine, Essig desinfiziert und Öl spendet Feuchtigkeit. Einfach eine Handvoll einmassieren, 15 Minuten einwirken lassen und dann ausspülen.

Lavendelöl wenn es akut juckt

Lavendel kann viel mehr als wohltuend riechen. Das Öl wird z. B. gerne gegen Mückenstiche angewendet. Auch der Kopfhaut hilft die lila Pflanze gut, indem Sie Juckreiz lange anhaltend lindert und Sie somit vom Kratzen abhält.

Allgemeine Tipps gegen juckende Kopfhaut

Auch im Alltag gibt es einige Möglichkeiten, mit denen Sie lästigem Kopfhautjucken entgegenwirken können:

  • Verzichten Sie auf allzu heißes Wasser beim Haarewaschen
  • Stellen Sie Ihren Fön nicht zu heiß ein und föhnen Sie nicht zu lange
  • Auch wenn es schwerfällt: Kratzen verschlimmert das Jucken mittelfristig
  • Achten Sie darauf, dass Sie ausreichend trinken
  • Bevorzugen Sie eine ausgewogene Ernährung mit viel Vitaminen und Mineralstoffen

Eine juckende Kopfhaut ist zweifelsohne lästig. Aber so vielseitig die möglichen Ursachen sind, so viele Optionen stehen Ihnen auch zur Behandlung offen. Wichtig ist dabei: Wenn Sie Rötungen feststellen, die Haut brennt oder der Juckreiz auch bei korrekter Haarpflege nicht weniger wird, suchen Sie einen Arzt auf.

Ansonsten gilt: Schon kleine Veränderungen, wie die Wahl des passenden Shampoos, können große Wirkung haben und Sie von lästigem Kopfhautjucken befreien!

Passende Produkte bei juckender Kopfhaut


Quellen:

  1. Bin Saif GA, Ericson ME, Yosipovitch G.: The Itchy scalp - scratching for an explanation (nih.gov) Exp Dermatol. 2011 Dec; 20(12): 959–968
  2. Bährle-Rapp M.: Springer-Lexikon Kosmetik und Körperpflege. 2. Auflage, Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg, 2004, S. 2004
  3. Draelos ZD.: Essentials of Hair Care often Neglected: Hair Cleansing - PubMed (nih.gov) Int J Trichology. 2010 Jan;2(1):24-9
  4. Takai Y, Hiramoto K, Nishimura Y, Uchida R, Nishida K, Ooi K.: Association between itching and the serum zinc levels in patients with varicose veins (nih.gov) J Pharm Health Care Sci. 2017; 3: 24
  5. Rattanakaemakorn P, Suchonwanit P.: Scalp Pruritus: Review of the Pathogenesis, Diagnosis, and Management (nih.gov) Biomed Res Int. 2019; 2019: 1268430.
  6. Trockene Kopfhaut: Wie häufig sollte man die Haare waschen? | Bayern 1 | Radio | BR.de veröffentlicht am 31.05.2019
  7. Ellsässer S.: Körperpflegekunde und Kosmetik: Ein Lehrbuch für die PTA-Ausbildung und die Beratung in der Apothekenpraxis. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage, Springer Medizin Verlag, Heidelberg, 2008, S. 246