Schuppen – wenn die Kopfhaut Hilfe braucht
Als größtes Sinnesorgan des Menschen erneuert sich die Haut regelmäßig. Sie stößt alte Hautzellen ab und bildet dafür neue. Dabei ist der Körper in der Regel in so einem Gleichgewicht, dass der Mensch diesen Prozess gar nicht wahrnimmt.
Gerät dieses Gleichgewicht aber ins Wanken und stößt der Körper vermehrt tote Hautzellen ab, zeigt sich das durch eine Schuppung der Haut. Für Betroffene sind Schuppen auf der Kopfhaut besonders lästig, da die Schuppen häufig auf die Schultern fallen und dann auf der Kleidung zu sehen sind. Zudem können Schuppen mit unangenehmem Juckreiz verbunden sein. Grundsätzlich ist es daher ratsam, etwas gegen die Schuppen zu unternehmen: Denn Schuppen sind ein Hilferuf der Haut.
Die häufigsten Ursachen von Schuppen
Die meisten Ursachen für einen Schuppenbefall sind harmlos. Es können aber auch verschiedene Hautkrankheiten ursächlich für Schuppen sein. Am bekanntesten ist zum Beispiel die Schuppenflechte (Psoriasis). Auch Neurodermitis kann auf der Kopfhaut vorkommen und sich durch Schuppenbildung äußern. Bei langanhaltenden Schuppen ist ein Besuch beim Dermatologen ratsam. Zumeist ist Schuppenbildung jedoch nicht auf ein Krankheitsbild zurückzuführen, sondern resultiert aus unseren Lebensgewohnheiten.
Viele Faktoren können Schuppen begünstigen, so z. B.:
- Stress
- Klima- und Wetterveränderung
- Hormonschwankung
- Falsche Haarpflege
Trockene Schuppen und fettige Schuppen: Der Unterschied
Wenn die Kopfhaut übermäßig abgestorbene Haut abstößt und sich Schuppen bilden, ist das immer lästig. Die Ursachen für Schuppen und deren Aussehen sind aber verschieden: Wussten Sie, dass es trockene und fettige Schuppen gibt?
Was sind trockene Schuppen?
Trockene Schuppen sind weiß, klein und rieseln häufig vom Kopf auf die Kleidung. Sie sind Zeichen dafür, dass der Feuchtigkeitshaushalt auf dem Kopf gestört ist.
Die trockene Kopfhaut wird in der Regel durch Juckreiz und ein unangenehmes Spannungsgefühl begleitet. Jeder vierte Mann hat eine empfindliche Kopfhaut, die sich durch diese Symptome bemerkbar machen kann. Ist es das Ziel, trockene Schuppen loszuwerden, muss zunächst die Ursache für die Hautschuppung beseitigt sein.
Um nicht auszutrocknen, umgibt sich die Kopfhaut in der Regel mit einem schützenden Lipidfilm. Ist die körpereigene Produktion dieser Naturstoffe gestört, wird der Lipidfilm durchlässig und Flüssigkeit kann aus der Haut entweichen. Die Kopfhaut trocknet aus und trockene Schuppen entstehen.
Häufige Ursachen für trockene Kopfhaut und trockene Schuppen
Eine Störung des schützenden Lipidfilms kann verschiedene Ursachen haben. Viele Menschen beobachten, dass sie nicht das ganze Jahr über unter trockener Kopfhaut leiden. Manchen macht Heizungsluft zu schaffen, die sehr trocken ist und in den kalten Jahreszeiten nicht nur die Schleimhäute, sondern auch die Haut vor Herausforderungen stellt. Wieder andere vertragen keine Hitze oder direkte Sonneneinstrahlung im Sommer. Auch Kälte kann bei sensiblen Personen zu einer Störung der Hautflora führen.
Hormone haben ebenfalls Einfluss auf die Hautbeschaffenheit. Verändert sich der Hormonhaushalt im Alter, leiden viele Männer und auch manche Frauen unter trockener Kopfhaut und der damit verbundenen Schuppenbildung. Auch genetische Ursachen sind dafür verantwortlich, wie empfindlich die Haut und wie stabil der schützende Lipidfilm ist. Häufiges Haarewaschen mit einem zu aggressiven Shampoo gehört zu den typischen Ursachen für trockene Schuppen.
Shampoo bei trockenen Schuppen
Ist die Kopfhaut zu trocken, muss sie von außen mit Feuchtigkeit versorgt werden, bis sich der schützende Lipidfilm neu aufgebaut hat. Viele greifen fälschlicherweise zu einem Anti-Schuppen-Shampoo. Diese sind häufig zu aggressiv für die empfindliche Kopfhaut. Stattdessen sollte besser ein feuchtigkeitsspendendes, mildes Shampoo verwendet werden.
Parallel zur Pflege ist es ratsam, darauf zu achten, dass der Kopfhaut nicht noch zusätzlich Feuchtigkeit entzogen wird. Statt heißem sollte daher nur lauwarmes Wasser zum Haarewaschen benutzt werden. Föhnen mit heißer Luft trocknet die Kopfhaut aus. Deshalb ist es sinnvoll, die Haare alternativ lieber an der Luft trocknen zu lassen. Das gilt umso mehr in der kalten Jahreszeit, in der niedrige Temperaturen, Lufttrockenheit und Heizungsluft der Kopfhaut zusätzlich zu schaffen machen.
Was sind fettige Schuppen?
Fettige Schuppen sind eher gelblich, groß und plaqueartig. Sie fallen seltener aus dem Haar heraus, sondernbleiben eher an ihm und der Kopfhaut kleben. Ölige, gelbliche Ablagerungen auf dem Kopf sind typisch für fettige Schuppen.
Häufige Ursachen für fettige Schuppen
Ursächlich für diese Schuppenform ist häufig eine fettige Kopfhaut. Ähnlich wie bei einer trockenen Kopfhaut ist auch bei einer fettigen Kopfhaut die Hautflora gestört. Statt des fehlenden Lipidfilms ist in diesem Fall jedoch eine Überproduktion der Talgdrüsen ursächlich, die Haare und Kopfhaut fettig macht.
Die Talgdrüsen auf der Haut produzieren Talg, auch Sebum genannt, um die Haut vor Feuchtigkeitsverlust und Umwelteinflüssen zu schützen. Produzieren die Talgdrüsen zu viel Sebum, öffnet dies Keimen und Mikroorganismen Tür und Tor, um sich unkontrolliert zu vermehren. Nicht selten kann das auch dazu führen, dass sich Hefepilze auf dem Kopf ablagern und zu einer Produktion fettiger Schuppen führen.
Welches Shampoo bei fettigen Schuppen?
Die Wahl des richtigen Shampoos ist entscheidend. Je nach Ursache der fettigen Schuppen, sollte das Shampoo passende, wirksame Inhaltsstoffe haben.
Als Beispiel kann mit den Wirkstoffen Piroctone Olamine und Zinc Pyrithione der Malassezia-Pilz bekämpft werden. Dieser Hefepilz bevorzugt ein talgreiches Milieu, das er vor allem auf einer fettigen Kopfhaut findet. Gelegentlich haben Betroffene den Hefepilz auch im Gesicht oder im Nacken. Wenngleich der Malassezia-Pilz nicht schädigend ist, stören Optik und Juckreiz die Betroffenen meist sehr.
Sehr verbreitet bei fettiger Kopfhaut ist der Wirkstoff Salicylsäure. Diese beugt Entzündungen vor und hilft dabei, dass sich die plaqueartigen, fettigen Schuppen von der Haut ablösen. Reicht das nicht und sind die Schuppen besonders hartnäckig, kann der Wirkstoff Fumarsäure zusätzlich helfen und zu Schuppenfreiheit führen.
Auch ein natürlicher Wirkstoff aus Pfeffer- und Mimosenextrakt kann helfen, die Kopfhaut von fettigen Schuppen zu befreien. Studien belegen, dass diese natürliche Wirkstoff-Kombination genauso effektiv Schuppen bekämpft wie Zinkpyrithion, dabei aber milder zur Kopfhaut ist.
Das richtige Mittel gegen Schuppen
Schuppen sind nicht gleich Schuppen: Es gibt fettige und trockene Schuppen. Diese Unterscheidung und die Ursache der Schuppen haben Einfluss darauf, welche Haarpflege die richtige ist. Weitere Informationen zum Unterschied, finden Sie weiter unten. Der Hautarzt kann außerdem hier beraten und gegebenenfalls ein spezielles Shampoo verschreiben.
Tipps für die richtige Kopfhautpflege bei Schuppen
- Das Schuppenshampoo richtig anwenden: Manche Produkte sollten nur einmal bis höchstens dreimal die Woche angewendet werden. Wieder andere sind aufgrund einer milden Formulierung auch für die tägliche Haarwäsche geeignet.
- Lufttrocknen: Wer seine Haare an der Luft trocknen lässt, statt zum Föhn zu greifen, schont damit seine Kopfhaut.
- Hautfreundliche Stylingprodukte: Haargel, Haarspray und andere Haarpflegemittel können empfindliche und gereizte Kopfhaut weiter strapazieren. Wer nicht auf diese Produkte verzichten möchte, sollte besonderen Wert auf dermatologische Verträglichkeit legen.
- Richtige Ernährung: Die Haut ist oft ein Spiegel der Ernährung. Viel Zucker, Alkohol und Kaffee bringen die Hautflora aus dem Gleichgewicht und öffnen schädigenden Mikroorganismen Tür und Tor. Das begünstigt Schuppenbildung ebenso wie Akne.
Wer ist von Schuppen betroffen?
Schuppen sind nicht nur unangenehm, sondern auch weit verbreitet. Zu diesem Ergebnis kam eine Marktforschungsstudie über appinio im Auftrag von Dr. Wolff im Juni 2019. 763 Teilnehmer wurden zum Zustand ihrer Kopfhaut, ihrem Haarpflegeverhalten und Schuppenbefall befragt. Das Ergebnis: Fast die Hälfte der Männer litt oder leidet an Schuppen: 46% der Männer ab 14 Jahren sind von Schuppen betroffen.
Schuppenbefall durch gestörte Kopfhaut-Balance
Nicht nur Hautärzten ist bekannt, dass Schuppenbefall eng mit einer gestörten Hautflora zusammenhängt. Die Studie konnte diesen Zusammenhang erneut bestätigen. Die Teilnehmer der Studie wurden gebeten, den Zustand ihrer Kopfhaut zu beschreiben. 57% der Teilnehmer gaben an, ihre Kopfhaut sei normal. Vergleicht man diese Zahl mit der Prozentzahl der nicht von Schuppen betroffenen – diese liegt bei 54 % - fällt vereinfacht ausgedrückt auf: Keine Probleme mit der Kopfhaut, keine Probleme mit Schuppen.
Was tun Betroffene gegen Schuppen?
350 Teilnehmer (46% aller Befragten) sind von Schuppen (auch gelegentlich) betroffen. Für die meisten sind Schuppen ein Grund zu handeln und zwar wie folgt:
- Sie verwenden ein Anti-Schuppen-Shampoo
- Sie waschen ihre Haare häufiger
- Sie verwenden ein mildes, feuchtigkeitsspendendes Shampoo
Auffallend ist, dass 11% der Teilnehmer nichts gegen ihre Schuppen unternehmen.
Kein Vertrauen in Anti-Schuppen-Shampoos
Auf die Frage hin, ob sie zur Bekämpfung ihrer Schuppen ein Anti-Schuppen-Shampoo verwenden, antworteten 73 % mit einem klaren „Ja“. Auch wenn die Mehrheit also der Verwendung eines speziellen Anti-Schuppen-Shampoos traut, scheut immerhin mehr als jeder vierte Befragte deren Einsatz. Das zeigt einen deutlichen Vorbehalt gegenüber schuppenbekämpfenden Shampoos.
34% der Nicht-Anti-Schuppen-Shampoo-Verwender gaben an, dass sie den chemischen Wirkstoffen in Anti-Schuppen-Shampoos nicht vertrauen. Tatsächlich bekamen sogar 12% der Befragten von Anti-Schuppen-Shampoos noch mehr Schuppen. Hier traf also das verwendete Produkt nicht die Bedürfnisse der Kopfhaut. Bei 14% aller Teilnehmer, die kein Anti-Schuppen-Shampoo verwenden, hat eine vorherige Anwendung außerdem zu Juckreiz geführt. Vereinfacht ausgedrückt bedeuten diese Daten: Viele Anti-Schuppen-Shampoos sind zu aggressiv.
Rund 20 % der Befragten schlossen aus ihren Erfahrungen, dass ein Anti-Schuppen-Shampoo nicht das richtige Produkt für sie ist. Zumindest waren sie also unter den bisher am Markt befindlichen Produkten nicht fündig geworden und mit dem Angebot unzufrieden.
So benutzen Verbraucher ein Anti-Schuppen-Shampoo
Die meisten Verbraucher nutzen ein Anti-Schuppen-Shampoo, um ihre Schuppen zu beseitigen. Etwa jeder vierte Teilnehmer gibt an, ohne dieses Shampoo Schuppen zu bekommen, jeder Dritte verwendet das Shampoo zur Vorbeugung.
Knapp die Hälfte der Anti-Schuppen-Shampoo-Nutzer nutzt ihr Shampoo nicht bei jeder Haarwäsche. Der Hauptgrund: Die Kopfhaut soll geschont werden.
Anti-Schuppen-Shampoos haben im Allgemeinen den Ruf, wirksam gegen Schuppen zu sein und erfüllen somit ihren Zweck. Weitere Umfrageergebnisse zeigen jedoch, dass Verbraucher deutliche Vorbehalte gegenüber den Spezialshampoos haben, weil sie nicht so mild zur Kopfhaut sind oder Dermatologen von einer täglichen Nutzung abraten.