Mittel gegen Haarausfall – was hilft bei Haarausfall?

Überblick zu Mitteln gegen Haarausfall

Als sei Haarausfall für viele Betroffene nicht schon quälend genug, so stellt das schier unendliche Angebot an unterschiedlichen Mitteln gegen Haarausfall sie zusätzlich vor eine Herausforderung: Was hilft gegen Haarausfall? Und wofür sollte ich mich entscheiden? Für das Coffein-Shampoo, altbewährte Hausmittel, die moderne Lasertherapie oder eine ganz andere Alternative?

Für die meisten Anwendungen gegen Haarausfall gilt jedoch: Haben Sie Geduld. Ein sichtbares Ergebnis wird sich in den meisten Fällen erst nach mehreren Wochen oder Monaten einstellen. Solange sollten Sie das gewählte Mittel nicht absetzen.

Da es verschiedene Haarausfalltypen gibt, hängt die Entscheidung für oder gegen ein Mittel auch von der jeweiligen Form ab. In diesem Artikel erhalten Sie einen Überblick über die gängigen Mittel gegen erblich und altersbedingten Haarausfall, diffusen Haarausfall und stressbedingten Haarausfall.

Coffein-Shampoo als Mittel gegen Haarausfall

Shampoo und Liquid gegen Haarausfall

Als preisgünstige und alltagstaugliche Methode gegen nicht krankheitsbedingte Alopezie-Formen hat sich Coffein gegen Haarausfall bewährt. Die tägliche, direkte Zufuhr von Coffein an die Haarwurzeln erhält deren Aktivität und macht sie widerstandsfähiger gegenüber negativen Einflüssen, z.B. dem Stoffwechselprodukt von Testosteron (DHT), das den erblich bedingten Haarausfall fördern kann.

Dr. Wolff gelang im Jahre 2004 mit dieser Entdeckung ein Durchbruch in der Haarforschung und brachte als erster Hersteller ein entsprechendes Coffein-Shampoo und Coffein-Liquid auf den Markt.

Shampoos mit Coffein gehören aus gutem Grund zu den beliebtesten Mitteln gegen Haarausfall:

  • Zunächst einmal sind Coffein-Shampoos relativ günstig im Vergleich zu Medikamenten gegen Haarausfall.­
  • Bei der topischen, also lokalen Anwendung eines Coffein-Shampoo auf der Kopfhaut sind keine Nebenwirkungen zu erwarten, da es sich um ein kosmetisches Produkt handelt.
  • Erblich bedingter Haarausfall ist keine Krankheit. Deshalb muss der Haarverlust auch nicht medikamentös behandelt werden, sondern kann mit einem Coffein-Shampoo gebremst werden.  
  • Durch die tägliche Wäsche mit Coffein-Shampoos können Betroffene ihr Mittel gegen Haarausfall praktisch in ihren Alltag integrieren.
  • Ein zusätzlicher Vorteil: Ist das Shampoo gegen Haarausfall auf die individuellen Bedürfnisse des Haares oder der Kopfhaut abgestimmt, so können Sie sich doppelt etwas Gutes tun. Das Hybrid Sensitiv Coffein-Shampoo wirkt bspw. zusätzlich gegen eine trockene und juckende Kopfhaut und das Doppel Effekt Coffein-Shampoo bekämpft neben Haarausfall auch Schuppen.
  • Wer nicht an jedem Tag Zeit oder Lust zum Haare waschen hat, kann alternativ oder ergänzend auf ein Coffein-Liquid setzen, das bei täglicher Anwendung vergleichbar wirksam ist wie eine medikamentöse Behandlung gegen den Haarverlust1

 

Wichtig ist dabei, dass die Produkte täglich angewendet werden, um das in der Haarwurzel angelegte Coffein-Depot zu erhalten.

Der Konsum coffeinhaltiger Getränke ist dagegen kein Ersatz – der Wirkstoff wird vom Körper verarbeitet, bevor er an die Haarfollikel gelangen kann.

Medikamente gegen Haarausfall

Wer den Haarausfall medikamentös bekämpfen möchte, stößt immer wieder auf die zwei Wirkstoffe Finasterid und Minoxidil:

  • Finasterid wird ursprünglich zur Behandlung einer vergrößerten Prostata eingesetzt. Es verhindert im Körper die Umwandlung von Testosteron in dessen Abbauprodukte, die den erblich bedingten Haarausfall verursachen.
  • Minoxidil ist eigentlich ein Medikament gegen Bluthochdruck, bei dem als „Nebenwirkung“ verstärkter Haarwuchs bei den Anwendern festgestellt wurde.

Beide Mittel gelten als zuverlässig im Kampf gegen den Haarausfall und sind unter verschiedenen Markennamen erhältlich. Allerdings ist die Anwendung dieser Haarwuchsmittel nicht unkompliziert und ungefährlich– sowohl Minoxidil als auch Finasterid sind apothekenpflichtig und haben als Arzneistoffe ein gewisses Nebenwirkungspotential.

  • Bei der Einnahme von Medikamenten besteht immer ein Risiko für Nebenwirkungen: Bekannt sind beispielsweise Stimmungsschwankungen und Potenzstörungen als mögliche Folge- und Nachwirkungen von Finasterid. Bei Minoxidil kann es z. B. zu einem schnelleren Herzschlag oder Brustenge kommen.
  • Insbesondere, wenn das entsprechende Mittel in Tablettenform eingenommen wird, haben Anwender kaum Einfluss darauf, wo der Wirkstoff seine Arbeit leistet.

Nahrungsergänzungsmittel gegen Haarausfall

Zink, Biotin und Selen gegen Haarausfall

Volleres Haar, nur durch die Einnahme von Vitaminen und Mineralien oder Ernährungsumstellung – funktioniert das?

Wenn ein diffuser Haarausfall aufgrund von Mangelerscheinungen vorliegt, so kann die ergänzende Einnahme notwendiger Nährstoffe tatsächlich für den Erhalt des Haares förderlich sein. Damit das Haar etwas davon hat, sollten die folgenden Nährstoffe auf dem Speiseplan stehen:

  • Zink ist ein Wachstumsfaktor für gesunde Haare.
  • Biotin ist relevant für wichtige Vorgänge des Körpers. Sein Mangel kann dazu führen, dass das Haarwachstum gestört wird.
  • Selen ist ein weiteres wichtiges Spurenelement. Ein Selenmangel kann zu Haarausfall führen.

Liegt der Verdacht eines Mangels vor, so gibt ein Blutbild beim Arzt Aufschluss darüber, welche Nährstoffe fehlen und wie der Betroffene diese zu sich nehmen kann. Eine selbstverordnete Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln ist wiederum nicht sinnvoll – wer sich ausgewogen ernährt und eigentlich gesund ist, sollte keinen Mangel entwickeln, der zum Haarausfall führen könnte.

Letztes Mittel Haartransplantation

Haartransplantation Männer

Seit auch Prominente wie der Sänger Robbie Williams, Fußballtrainer Jürgen Klopp und Politiker Christian Lindner offen über ihre Haarverpflanzung reden, ist der kosmetische Eingriff in der Gesellschaft angekommen. Dabei sollten diejenigen, die eine Haartransplantation in Erwägung ziehen, sich folgender Punkte bewusst sein:

  • Wie alle medizinischen Eingriffe ist auch die Haarverpflanzung mit einem gewissen Risiko verbunden.
  • Eine Haartransplantation ist – je nach Umfang – teuer.
  • Wer versucht, die Transplantation möglichst günstig durchführen zu lassen, riskiert ein mangelhaftes oder unnatürliches Ergebnis durch einen unerfahrenen Arzt oder qualitative Abstriche.
  • Abhängig von der gewählten Methode kann es zur Narbenbildung kommen.
  • Es bleibt immer ein gewisses Rest-Risiko, dass die Haartransplantation nicht erfolgreich verläuft: Der Körper kann die Haare abstoßen.
  • Da die transplantierten Haare vom Patienten selbst stammen, sollte noch ein dichter Haarkranz vorhanden sein, aus dem diese entnommen werden können.
  • Wer Geheimratsecken mit einer Haarverpflanzung auffüllen lässt, hält den Haarausfall nicht auf. Die Folgen sind vielmehr erst später sichtbar. Deshalb müssen ergänzend weitere Mittel gegen Haarausfall angewendet werden.

Neu, aber umstritten: PRP Eigenbluttherapie

PRP-Behandlung gegen Haarausfall

Die PRP-Therapie (kurz für Platelet-Rich Plasma, thrombozytenreiches Plasma) findet seit einigen Jahren immer mehr Befürworter. Dafür wird dem Patienten eine kleine Menge Blut entnommen, das in einer Zentrifuge in seine Bestandteile getrennt wird. Das Plasma mit den Thrombozyten (Blutplättchen) wird anschließend in das zu behandelnde Areal gespritzt. So soll das körpereigene Immunsystem aktiviert werden. Zur Behandlung von Haarausfall wird das Plasma in die Kopfhaut injiziert.

  • Da körpereigenes Blutplasma genutzt wird, sind Unverträglichkeiten und allergische Reaktionen ausgeschlossen.
  • Wird die PRP-Behandlung auf der Kopfhaut durchgeführt, so sollen dadurch die Haarfollikel stimuliert werden.
  • Als Nachbehandlung einer Haartransplantation soll die PRP-Anwendung die Heilung und Regeneration der Haarwurzeln fördern.
  • Medizinisch belegt ist die positive Wirkung der PRP-Behandlung bisher nicht.
  • Eine sofortige Wirkung stellt sich nach der PRP-Therapie nicht ein – die Anwendung muss mehrfach wiederholt werden, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.

Mechanische Behandlung von Haarausfall mit Laser

Des Weiteren gibt es auf dem Markt Geräte, die den Haarwuchs mithilfe des technischen Fortschritts reaktivieren oder fördern sollen. So wurde vor wenigen Jahren in den USA ein Helm zugelassen, der mittels niedrig dosierter Laserbestrahlung zur Haarverdichtung führen soll.

  • Das Laserlicht mit einer Wellenlänge von 650 Nanometern soll sich positiv auf die Durchblutung und die Zellteilung auswirken.
  • Inzwischen sind auch Haarreifen, Bürsten und Mützen erhältlich, die den gleichen Effekt bieten sollen.
  • Die Geräte sind für den Endverbraucher alles andere als erschwinglich: Hochqualitative Helme oder Haarreifen sind für knapp 1.000 Euro zu haben.
  • Die Anwendung ist aufwendig: Die klobige Kopfbedeckung muss mehrmals pro Woche getragen werden.
  • Und auch die Wirkung ist umstritten – eindeutige Studien, die Vorteile gegenüber anderen Mitteln belegen, existieren noch nicht.

Hausmittel gegen Haarausfall – wirken sie?

Wie bei vielen medizinischen Themen existieren auch rund um den Haarausfall zahlreiche Empfehlungen, wie dieser mit bewährten Hausmitteln zu bekämpfen sei. Gleich mehrere Lebensmittel sollen – in das Haar oder die Kopfhaut massiert – das Haarwachstum fördern:

  • Kokosöl
  • Brennnesseltee
  • Basilikum-Extrakt
  • Apfelessig
  • Bier
  • Aloe Vera
  • Und noch viele mehr

Tatsächlich enthalten die meisten der aufgeführten Hausmittel wertvolle Nährstoffe, die zu gesundem Haar beitragen können. Sie bieten sich allerdings nur als Ergänzung an, um etwa diffusen Haarausfall durch Mangelerscheinungen oder falsche Pflege einzudämmen. Die häufigste Form des Haarverlusts, den erblich bedingten Haarausfall, können sie nicht bekämpfen.

Was hilft gegen Haarausfall?

Was hilft gegen Haarausfall?

Welche der genannten Optionen den Haarausfall tatsächlich aufhalten können, hängt vor allem von seiner Ursache ab. Diffuser oder stressbedingter Haarausfall muss in seinem Ursprung behandelt werden – indem eine Mangelernährung oder ein Schlafmangel behoben wird oder der Betroffene sich weniger Stress aussetzt.

Liegt ein erblich bedingter Haarausfall vor, hat der Betroffene nur wenige Möglichkeiten: Die Wirksamkeit einer medikamentösen Behandlung ist – wie auch die der Anwendung eines Coffein-Shampoos – wissenschaftlich belegt. Ein großer Vorteil bei der Wäsche mit coffeinhaltigen Shampoos und dem Auftragen passender Liquids ist, dass die Anwender keine Nebenwirkungen befürchten müssen.

Um bereits sichtbaren Spuren des Haarausfalls einzudämmen, kann eine Haartransplantation in Erwägung gezogen werden – zusätzlich müssen Betroffene aber weitere Mittel anwenden, um den Haarausfall zu stoppen.

Für diffusen, alters- und erblich bedingten und bei Haarausfall durch Stress gilt gleichermaßen: Werden die Haarwurzeln gestärkt, sind sie resistenter gegenüber negativen Einflüssen. In jedem Fall leisten die Coffein-Produkte einen wertvollen Beitrag zu gesundem und starkem Haar.

Unsere Alpecin-Produktempfehlung gegen Haarausfall

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Quellen:

  1. R. Dhurat, J. Chitallia, T.W. May, A.M. Jayaraaman, J. Madhukara, S. Anandan, P. Vaidya P, A. Klenk, Skin Pharmacol Physiol  2017, 30, 298-305. https://www.alpecin.com/de-de/forschung/studien/coffein-liquid-im-vergleich-zu-5-prozentiger-minoxidil-loesung